Employee Advocacy? – Werben Sie noch oder botschaften Ihre Mitarbeiter*innen schon?

Corporate Influencer, Interne Markenbotschafter oder Employee Advocacy – die aktive Einbindung von Mitarbeitenden als Multiplikator*innen und Influencer*innen, ist inzwischen ein bedeutendes Thema in vielen großen Unternehmen. Was authentischen Markenbotschafter*innen in der externen Kommunikation gelingt, kann jedoch gleichermaßen im Inneren der Unternehmen eine große Wirkung erzielen! Die Zeit, in der Mitarbeitende reine Informationsempfänger*innen waren, ist spätestens seit der Etablierung von Social Media vorbei.

Employee Advocacy, auch in der internen Kommunikation, ein vielversprechender Ansatz, bei dem es sich lohnt, einmal genauer hinzuschauen.

Blogger vs. Employee. Der Kampf der Imageträger*innen.

Die Digitalisierung bringt viele neue Impulse, Innovationen, Prozesse, Methoden und Strategien mit sich, auch für die Kommunikation. Vielleicht manchmal so viele, dass man den Überblick verliert oder die Qual der Wahl hat.

Beim Influencer Marketing werden meist Personen mit Ansehen und Einfluss, wie berühmte Blogger*innen oder Youtube-Stars, engagiert, um für das eigene Unternehmen in den sozialen Netzwerken reichweitenstark zu werben. Der Vorteil dabei ist in jedem Fall die große Community der Blogger*innen, aber das lässt man sich mit Sicherheit auch etwas kosten. Also mal clever gefragt: Warum muss man überhaupt so weit raus aus dem eigenen Unternehmen, wenn die loyalsten und authentischsten Multiplikator*innen im eigenen Haus sitzen? Nicht nur Blogger*innen sind einfallsreiche und kreative Trendsetter*innen und Vorbilder. Wenn Sie genauer hinschauen, werden Sie auch unter Ihren eigenen Mitarbeiter*innen jede Menge Testimonials und Multiplikator*innen entdecken, die mit Leidenschaft und Engagement dabei sind. Oder wären, wenn sie dazu motiviert würden.

Mitarbeiter*innen sind die glaubwürdigsten Botschafter*innen, die Sie finden können. Und das, was sie mit ihrer Loyalität und Begeisterung auf den Weg bringen, wird in der internen Kommunikation unter dem Begriff „Employee Advocacy“ geführt.

So einfach wie die Nutzung eines Like-Buttons?

Es ist also lohnenswert, sich einmal genauer mit „Employee Advocacy“ zu beschäftigen. Wie initiiert und wie führt man diese Form der Kommunikation? Mit einer guten Strategie, dem passenden Content und Tools, die es den Mitarbeitenden erleichtern ihre Stories zu posten. Aber allem voran ist eine offene und transparente Unternehmenskultur die entscheidende Grundlage. Aber das ist ein anderes, nicht minder interessantes und anspruchsvolles Thema. Was Sie damit erschließen, sind neue Kanäle, neue Zielgruppen aber vor allem die Herzen der Menschen. Das trägt zur Reputation bei, stärkt das Image, macht attraktiv, vor allem als Arbeitgeber*in. So kann nicht nur eine höhere Bekanntheit und Glaubwürdigkeit erreicht werden, sondern auch neue Kundschaft gewonnen und vor allem neue Mitarbeiter*innen rekrutiert werden, die die gleichen Werte und Ziele verfolgen. Letztendlich wird die E-Reputation enorm positiv beeinflusst und steigt.

Gleichermaßen wirken diese Botschaften auch nach innen in das Unternehmen. So hört man den Kolleg*innen lieber zu, als den Bekanntmachungen mit offiziellem Sprachcharakter vieler Kanäle. Zuweilen zu abstrakt formulierte Ziele können durch die „internen Influencer*innen“ aufgebrochen, übersetzt und nähergebracht werden. Das gilt für interne wie externe Kanäle gleichermaßen. Es „menschelt“, was allgemein auch immer einen großen Effekt auf die Stimmung im Team erzielt.

Sie fragen sich jetzt bestimmt: wie soll das genau ablaufen? Sollen wir jetzt alle Mitarbeiter*innen einfach wild drauf los posten lassen, damit sie sich endlich alles von der Seele schreiben können? Da können wir Sie beruhigen, denn natürlich ist es wichtig, Spielregeln festzulegen, an die sich jeder und jede halten muss. Wir stellen Ihnen einige Tipps und Tricks vor, wie Sie am besten vorgehen können:

1. Spielregeln

Ein bisschen Knigge gehört dazu. Legen Sie Spielregeln fest, eine Art Knigge für die Kommunikation. Beispiele helfen da immer sehr gut, zum Beispiel Anregungen für Formulierungen, Tipps für gelungene Posts oder vordefinierte Hashtags.

2. Content & Verteilung

Da nicht jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin kreative Texte schreiben kann, hilft es, wenn man ihnen Textvorlagen und ein Bildarchiv zur Verfügung stellt, aus denen sie sich bedienen können. Ein solches Archiv könnte ein eigenes oder ein Agentur-Redaktionsteam übernehmen. Plattformen erleichtern die Bedienung, so dass Mitarbeitende bereitgestellten Content mit zwei Klicks in den sozialen Medien posten können. Es sollte aber auch erlaubt sein, in eigenem Stil zu schreiben, um den Naturtalenten ihren kreativen Freiraum zu lassen.

3. Motivation & Engagement

Um eine möglichst große Mitarbeiterbeteiligung zu erzielen, bieten sich Stories an, die ganz nah am Menschen sind. Wer hat das ausgefallenste Hobby? Süd trifft Nord – eine Challenge oder ein Gewinnspiel. Stories sind da, um erzählt zu werden. Setzen Sie den Anfang der Geschichte so, dass Mitarbeitende sich gerne als Employee Advocacy beteiligen. Unsere Erfahrung zeigt: Viele Mitarbeiter*innen würden gerne mitmachen, ABER…!  Gehen Sie das ABER proaktiv an. Bieten Sie beispielsweise Kurse an: „Wie geht das nun genau?“, oder Foto-, Video- oder Schreibkurse. Das hilft über die Hemmschwelle hinweg und gibt allen Beteiligten mehr Sicherheit im Umgang mit Social Media Beiträgen. Wo wir schon dabei sind: Auch Ihr Kursangebot ist schon eine Story für rege Kommunikation.

4. Erfolgsmessung

Die Erfolgsmessung von Employee Advocacy Initiativen ist eine Herausforderung, denn eine Vielzahl von vor allem „weichen“ Faktoren sind teilweise schwierig zu messen und zu gewichten. Es gibt Tools, die das Monitoring von Posts vereinfachen und regelmäßig Erfolgsberichte bereitstellen. Aber unabhängig von den Herausforderungen der Auswertung ist doch eines viel wichtiger: Mitarbeitende sind ohnehin aktiv in den sozialen Netzwerken – mit oder ohne Unterstützung des Unternehmens. Also warum diese Potenziale nicht nutzen?! Wenn Sie von einem/einer guten Freund*in erzählt bekommen, wie gern die Arbeit gemacht wird und an welchen spannenden Projekten im Unternehmen man beteiligt ist, glauben Sie es ihm/ihr sofort und freuen sich sogar mit, nicht wahr? Doch mehr noch: so ganz nebenbei nehmen Sie das Unternehmen, in dem er/sie tätig ist, positiv wahr. „Tue Gutes und rede darüber“ – das ist der Ansatz. Ob persönlich oder eben über die sozialen Netzwerke – es ist das gleiche Prinzip. Authentische und interessante Stories finden immer ihren Weg und ihre Verbreitung, werden geteilt, weitergeleitet und tragen so auch die Werte des Unternehmens weiter – intern wie extern. Sind die Mitarbeiter*innen zufrieden mit ihrem Job sind sie loyal und engagiert. Und genau das sollten Unternehmen erkennen, fördern und für sich nutzen.

Die Moral von der Geschicht‘…

… unterschätze die unternehmensinternen Ressourcen nicht. Sie liegen, auch für Themen wie Marketing und Image, in den Mitarbeitenden.

Das bedeutet, wie sich ein Unternehmen nach außen präsentiert, so sollte es sich auch gegenüber den Mitarbeitenden verhalten. Employee Advocacy kann nur aus einer offenen und transparenten Unternehmenskultur entstehen. Wir erleben in unseren Kommunikationsprojekten immer wieder, wie entscheidend es ist, dass die Unternehmensführung diese Kulturform vorlebt. Dies gilt umso mehr für komplexe Change-Prozesse, die ein hohes Maß an Offenheit und Flexibilität erfordern. Mit unserer ausgeprägten Fähigkeit, sensible Aspekte und spezifische Bedürfnisse zu erkennen, erarbeiten wir maßgeschneiderte Konzepte für Ihre interne Kommunikation.

Wir sind der Partner an Ihrer Seite und bieten alles aus einer Hand.

Von der ersten Idee, über Konzept, Realisierung und Einsatzmöglichkeiten – wir begleiten und unterstützen Sie! Lassen Sie sich beraten, rufen Sie an oder melden Sie sich per E-Mail – es wird gut investierte Zeit sein!

Wie geht es weiter?

Für eine persönliche Beratung stehe ich gerne zur Verfügung.

Ute Sidenstein

Geschäftsführung