Meetingkultur – quo vadis

Von der Straße aus kann man durch die großen Fenster in den Besprechungsraum blicken. Eine Person steht redend und gestikulierend vor dem Monitor, auf dem ein Teams-Meeting geöffnet ist. Von drei Teilnehmenden sieht man das Livebild, von zweien nur die Initialen ihrer Namen. Im Meetingraum sitzen fünf weitere Teilnehmende, von denen etwa die Hälfte nach vorne schaut, die andere Hälfte in Handys vertieft ist oder auf aufgeklappte Laptops blickt, die den Raum wie Schilde in zwei Hälften teilen. Zugegeben, ein sehr heterogenes Setting, aber keine seltene Situation. Das ist einen Moment des Nachdenkens wert.

Knappe Zeitressourcen und Termindruck verleiten dazu, vieles parallel zu erledigen oder die Vorbereitung und Durchführung von Meetings auf ein Minimum zu reduzieren.

Wertschätzung als grundlegendes Bedürfnis

Sicherlich könnte man nun auf der operativen Ebene Verbesserungen einleiten. Doch worum es im Kern geht, sind Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Sie gründen auf der inneren Haltung anderen Menschen gegenüber. Aufmerksamkeit und Wertschätzung sind ein Grundbedürfnis des Menschen und sorgen für Wohlbefinden. Im Umfeld einer solchen Haltung können Meetings und Workshops zu ganz anderen Ergebnissen führen. Das macht sie zu einem wertvollen Medium für mehr Engagement, Beteiligung, Loyalität und letztlich qualitativ hochwertige Ergebnisse.

Veränderung beginnt im Kleinen

Schon kleine Veränderungen können helfen. Als Beispiel seien hier genannt:

  • Eine freundliche und wertschätzende Formulierung der Einladung
  • Erwartungen und Relevanz der Teilnahme kommunizieren
  • Proaktives Ansprechen des Umgangs miteinander zu Beginn des Workshops
  • Bedürfnisse gemeinsam klären und Vorgehen vereinbaren (z.B. Pausen für Handy oder Laptop einplanen, kleinere Zeiteinheiten etc.)
  • Die Teilnehmer/innen aktiv im Meeting beteiligen
  • Neues Rollenverständnis „leben“: Abgabe von Verantwortung von Seiten der Initiatoren, Übernahme von Verantwortung von Seiten der Teilnehmer/innen.
  • Positive Effekte der Gruppendynamik nutzen*

*Es gibt eine interessante Studie von Anita Williams und ihren Kollegen von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, die zeigt, dass je einfühlsamer die Mitglieder einer Gruppe sind, also die Gefühle der anderen wahrnehmen, desto effektiver und erfolgreicher ist das Arbeitsergebnis.

Wunderkiste „Meeting“

Menschen zusammenzubringen, um sich auszutauschen und etwas voranzubringen, Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen, für eine Idee zu begeistern ist immer ein Gewinn. Doch manchmal fällt es schwer, als Beteiligte oder Beteiligter eingefahrene Muster zu durchbrechen und auf neue Pfade zu führen. Wir sind vertraut mit Veränderungsprozessen, ihren Hürden sowie Vorbehalte und begleiten unsere Kunden professionell und in enger Abstimmung. Was wir mitbringen? Den unabhängigen Blick von außen, die Expertise im Auf- und Ausbau von Methodenkompetenz für Workshops wie Meetings und die vertrauensvolle Begleitung hin zu einem veränderten Mit- und Füreinander.

(Woolley AW, Chabris CF, Pentland A, Hashmi N, Malone TW. Evidence for a collective intelligence factor in the performance of human groups. Science. 2010 Oct 29; 330(6004):686-8. doi: 10.1126/science.1193147. Epub 2010 Sep 30. PMID: 20929725., „Evidence for a Collective Intelligence Factor in the Performance of Human Groups“)

Wie geht es weiter?

Für eine persönliche Beratung stehe ich gerne zur Verfügung.

Ute Sidenstein

Geschäftsführung